Mittwoch, 6. Oktober 2010

Islamdebatte als scheinbarer Widerspruch

Die deutsche Kultur ist historisch geprägt durch die christliche und die jüdische Religion, die prägende Rolle des Islam müsse jedoch ebenfalls beachtet werden, so der Bundespräsident Cristian Wulff in seiner Ansprache zum 20. Jahrestag der deutschen Einheit am vergangenen Sonntag.
Diese Äußerung löste völlig zurecht eine Kontroverse aus, in der Bundeskanzlerin Merkel und viele andere sich wohl in die Pflicht genommen sahen, die Worte ihres Parteigenossen zu erklären, die Wellen ihrer Auswirkungen zu glätten. Nicht immer mit Erfolg: so verwechselte ein CDU-Mitglied aus dem Taunus Islamisten und Muslime und Frau Merkel merkte an, dass die Werte des Islam nicht mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu vereinbaren sind. Nach der freiheitlich-demokratischen Grundordnung sucht man jedoch auch im "christlich-jüdisch geprägten" Deutschland vergebens. Genauso wie nach der Trennung von Religion und Politik, die doch in der abendländischen Kultur groß geschrieben werden sollte. Denn was hat die Islamdebatte in einer Rede des Bundespräsidenten zur Feier der "Wiedervereinigung" verloren? Das Defizit in der Säkularisierung der Gesellschaft besteht wider der weitläufigen Meinung eben nicht nur in Staaten, die durch die Religion des Islam geprägt sind. Jedoch bedient man sich in der Bundesrepublik immer nur dann an christlichen Grundwerten, wenn er gerade gefällt. Hochzeiten in weiß, der Beistand des Geistlichen bei Trauerfällen oder eben zur Abgrenzung von anderen Kulturelementen.
Was wirklich hinter der Islamdebatte steht? Die Vermittlung eines nicht-existenten Konflites innerhalb der Gesellschaft. Denn wenn sich der Hass und die Wut horizantal zwischen Bevölkerungsgruppen entlädt, so lenkt vom einzigen Widerspruch ab, der besteht: dem Widerspruch zwischen Bourgeoisie und Proletariat, zwischen Arbeitern und jenen, die sie im Schatten der Unwissenheit lassen.

Mittwoch, 29. September 2010

Wahre Worte - heute: Zeitgeist


Trotz aller Kritik an der Produktion von Peter Joseph, zeigt der Dreiteiler interessante Theorien auf (bleiben wir bei dem Begriff "Theorie"). Inspiriert durch "Zeitgeist" enstand gar eine ganze Bewegung - The Zeitgeist Movement, die es sich zum Ziel setzt durch Anknüpfen an die aufgezeigten Missstände, Lügen und Entwicklungen auf ein gesamtgesellschaftliches Umdenken hinzuarbeiten.
Ein "Must See" für jeden wachen Geist.

http://www.dailymotion.com/video/x9aa6a_zeitgeist-der-film-deutsch_tech

Montag, 9. August 2010

Der Wind dreht sich an der Ostsee!

Fans des FC Hansa Rostock haben am gestrigen Sonntag während der Partie gegen TuS Koblenz den Fraktionsvorsitzenden der NPD im Landtag Mecklenburg-Vorpommerns Udo Pastörs und sein Gefolge erfolgreich aus dem Stadion gedrängt!
Etwa 150-200 Rostocker Fans trieben die 25 Faschisten samt ihrer menschenverachtenden Ideologie erst von der Südtribüne, dann aus dem Stadion.
Vorschnelle Schlüsse auf eine Wende der Hansafans hin zum Antifaschismus, sollten jedoch nicht gezogen werden! Beteiligte berichten ebenfalls von "Stiernacken in Thor Steinar Klamotte", die sich gegen die Anwesenheit der Faschisten wehrten. Jedoch legt die Fanszene des FCH ihr braunes Image immer weiter ab.
Allen ist klar: Es tut sich etwas an der Küste. So werden die Geschehnisse heiß in verschiedenen Foren diskutiert:

Die Nazis heulen wie immer rum und legen eine oscarreife "die-bösen-Linken" Performance hin:
http://npd-blog.info/2010/08/08/hansa-npd-200/
http://www.mupinfo.de/?p=3568
http://de.altermedia.info/general/solche-und-solche-fusball-fans-09-08-10_49758.html

St.Pauli Fans weinen um ihre Vorurteile:
http://www.stpauli-forum.de/viewtopic.php?t=52909&postdays=0&postorder=asc&start=45

Und (viele) Hansafans und Antifaschisten feiern einen Erfolg:
http://www.endstation-rechts.de/index.php?option=com_k2&view=item&id=5194:rote-karte-f%C3%BCr-past%C3%B6rs-%E2%80%93-hansa-rostock-fans-jagen-npd-aus-dem-stadion&Itemid=618#itemCommentsAnchor
http://community.fc-hansa.de/board/viewtopic.php?t=2483&postdays=0&postorder=asc&start=308

Siempre Antifascista!

Mittwoch, 7. Juli 2010

Sonntag, 6. Juni 2010

Aufstehen-Widersetzen:Bildungsstreik 2010


Jeder erinnert sich an die Bilder der mehr als 80 besetzten Bildungseinrichtungen aus dem „heißen Herbst“ im vergangenen Jahr. 85.000 Menschen demonstrierten allein in der BRD am dezentralen Protesttag gegen die Ware Bildung. Studenten und (Berufs-)Schüler erfuhren dabei rege Unterstützung durch Erwerbstätige, Erwerbslose, Gewerkschaften, Parteien und Verbände.
Auch in diesem Jahr rufen die Bildungsstreikbündnisse und ihre Unterstützer deutschlandweit zu Aktionen auf. So werden auch in Rostock am 09.Juni 2010 Schüler_Innen, Studierende und alle, die sich solidarisch mit ihnen zeigen auf die Straße gehen. Treffpunkt ist der Nordausgang des Hauptbahnhofes um 10.00 Uhr. Wie schon im letzten Jahr wird sich die DKP-Rostock an den Protesten beteiligen!

Forderungen des Bildungsstreiks sind:
-Abschaffung und Verbot von Studiengebühren!
-Selbstbestimmtes Lernen in allen Bereichen!
-Gesetzlicher Anspruch auf einen Erstausbildungsplatz und Übernahmegarantie!
-Aufhebung von Schulzeitverkürzungen, wie dem „G8-Abitur“!
-Abschaffung des mehrgliedrigen Schulsystems und kleinere Klassen durch mehr Lehrkräfte!
-Komplette Lehr- und Lernmittelfreiheit und Verbesserung der Lehr- und Lernmittelsituation!
-Mehr Demokratie und Mitsprache im Bildungssystem!
-Sofortiges Stoppen des Bologna-Prozesses!
-Keine Bewertung von Arbeits- und Sozialverhalten!
-Freier Zugang zur Bildung für alle: Soziale Öffnung der Hochschulen!
-Den Einfluss der Wirtschaft und Privatisierungen stoppen!

Es ist die Pflicht eines jeden Kommunisten den Bildungsstreik auch in diesem Jahr wieder zu unterstützen, denn er ist mehr als der Ausdruck der Unzufriedenheit einer ganzen Generation! Bildungsstreik bedeutet ganzheitliche gesellschaftliche Kritik!
Verteilungsgerechtigkeit und Klassenemanzipation rücken in weite Ferne, ungleiche Lebenschancen werden zementiert. Ziel der Bildung im Kapitalismus ist die bestmögliche Ausstattung des Individuums für den Markt und Elitenförderung, denn im globalen Wettbewerb der Staaten ist Humankapital ein entscheidender Standortfaktor.
Bildung muss mehr sein als wirtschaftlich verwertbare Qualifikation: eine emanzipatorische, individuelle und gesellschaftliche Triebkraft!
Steh auf und widersetze auch du dich am 09.Juni dem kapitalistischen Bildungssystem, für Zukunft und Sozialismus!

Freitag, 21. Mai 2010

Das Jahr des Aufstandes: 1968

Die 68er- Ikonen Rudi Dutschke und Daniel Cohn- Bendit diskutierten am 13.Juni 1968 mit dem Politikwissenschaftler Kurt Sontheimer und (besonders schön) dem Axel- Springer- Journalisten Matthias Walden.
Sehenswert!

Montag, 8. März 2010

Vor nunmehr 100 Jahren.... Geschichte und Bedeutung des Internationalen Frauentages

Seit 1975 begehen die Vereinten Nationen am 08. März den Tag für die Rechte der Frau und den Weltfrieden. Doch den Ursprung, die Idee dieses Feiertages findet sich am Anfang des vergangenen Jahrhunderts. Vor nunmehr 100 Jahren unterbreitete die deutsche Sozialistin Clara Zetkin den Vorschlag eines Internationalen Frauentages auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen. Ein angemessenes Datum für die jährliche Begehung des Feiertages wurde zu diesem Zeitpunkt noch nicht gefunden.

Erst einige Jahre später, 1921, erklärte Lenin den 08. März zum Internationalen Frauentag in Gedenken an die Arbeiter-, Soldaten- und Bauernfrauen die an eben jenem Tag im Jahr 1917 in Sankt Petersburg streikten und so einen maßgeblichen Anteil zum Ausbruch der Februarrevolution leisteten. Dieser Tag sollte demnach an die Rolle der Frauen in der Revolution erinnern.

Der kapitalistische Westen lieferte eine weit verbreitete andere Erklärung für die Wahl des 08. März. Im Mittelpunkt dieses Mythos steht ein spontaner Streik von Textilarbeiterinnen in New York, der sich am 08.März 1857 abgespielt haben soll. Diese Legende ist jedoch nur ein kläglicher Versuch den Internationalen Frauentag von seiner sowjetischen Geschichte und seiner ideologischen Tradition los zu lösen.
Außerhalb der sozialistischen Staaten verlor der 08.März nach dem Zweiten Weltkrieg massiv an Bedeutung. Erst mit der neuen Frauenbewegung in den 60er Jahren und, nie zu vergessen, der Entdeckung dieses Tages durch die Floristik- und Grußkartenindustrie, rückte der Internationale Frauentag zurück in das Bewusstsein der Menschen und wird bis heute begangen. So veranstaltet auch die DKP bundesweit Feiern zum 08.März.

„ Kampf für die Rechte der Frau bedeutet Kampf für den Frieden.“ Dieser Satz bedeutet heute mehr denn je. Denn besonders in den kriegsgebeutelten Regionen dieser Erde steht es um die Rechte der Frau schlecht. Genitalverstümmelungen, Zwangsehen, körperliche und psychische Gewalt, wirtschaftliche Abhängigkeit... die Liste der Problemfelder lässt sich endlos fortsetzen.

In unseren Breitengraden gilt es die rechtliche Gleichstellung der Frau in der Praxis umzusetzen. Immer noch werden Frauen und Männer für die gleiche Arbeit auf unterschiedlichem Niveau entlohnt. Immer noch sind Frauen in Politik und Wirtschaft unter vertreten. Immer noch werden Frauen tagtäglich dem Sexismus unserer Gesellschaft ausgesetzt.

Die Gleichberechtigung von Frau und Mann hat sich zweifelsohne in den letzten 100 Jahren mit großen Schritten entwickelt, doch solange es einen 08.März geben muss um an die Rechte der Frau zu erinnern, ist es die Pflicht eines jeden für eben diese zu kämpfen.