Soldat ist KEIN normaler Beruf!
1. Gewaltsame Übergriffe, Beleidigung, Drohungen, sexuelle Belästigung und Demütigungen durch Vorgesetze und Mitsoldaten gehören zum Ausbildungsrepertoire der Bundeswehr.
2008 wurden 6 Ausbilder in Münster zu bis zu 22 Monaten Haft verurteilt, weil sie Rekruten mit Elektroschocks quälten. Besonders betroffen sind Homosexuelle, Frauen und Soldaten mit Migrationshintergrund.
2. Neofaschistische Vorfälle wie etwa das Zeigen des Hitlergrußes, das Verteilen faschistischer Propaganda oder das Hissen einer Nazifahne sind im Bundeswehralltag nicht unüblich. So berichteten Rekruten von „Nächster Halt Auschwitz“-Rufen während eines Truppentransports.
3. Erstattest du Anzeige oder machst deine Erlebnisse öffentlich, so musst du mit Repressalien, wie etwa einer ungewollten Versetzung rechnen.
4. Du erhältst Lohn, der aus Steuergeldern finanziert wird, die ebenso gut in die Bildung deiner Kinder oder die Gesundheit deiner Eltern investiert werden könnten!
5. Hast du dich erstmal verpflichtet, so kann die Armee dich von heute auf morgen in ein beliebiges Land schicken, ohne das Ziel vorher mit dir abzusprechen!
6. Die Wahrscheinlichkeit, dass du während eines Auslandseinsatzes auf Befehl auf Menschen schießen und diese töten musst, wächst mit jedem Tag!
7. Solltest du deinen Auslandseinsatz überleben, so leidest du an psychischen Störungen vom Trauma über Panikattacken bis hin zum Selbstmord. Während des ersten Einsatzes der Bundeswehr auf dem Balkan nahmen sich 8 junge Soldaten das Leben und allein 2004 gab es 44 Selbsttötungen unter Rekruten.
Die Bundeswehr ist an eurer Schule- Was nun?
1. Nehmt Kontakt zu Antimilitaristen auf! Wir helfen euch bei jedem weiteren Schritt, um an eurer Schule gegen die Rekrutierungstaktik der Bundeswehr zu protestieren. Ihr habt ein Recht auf Streik und Demonstration, das über der Schulpflicht steht! Nehmt es wahr!
2. Sucht das Gespräch mit euren Lehrern und Rektoren! Fordert die Lehrkräfte an eurer Schule dazu auf, die Anwerbungsversuche zu unterbinden, alternative Unterrichtseinheiten anzubieten oder das Thema Militär und Sicherheitspolitik auch kritisch zu betrachten.
3. Klärt eure Mitschüler auf! Denn nur wer die eigentlichen Ziele des Militärs kennt, kann sich ihnen kritisch entgegenstellen.
4. Informiert eure Eltern! Diese haben das Recht Einspruch einzulegen und/oder euch vom Unterricht zu befreien!
Nie wieder Faschismus? Nie wieder Krieg? Bundeswehrsoldaten in Afghanistan
Seit 8 Jahren befinden sich nun deutsche Soldaten in Afghanistan. Mehr als 40 von ihnen haben inzwischen den Tod gefunden- und das nicht nur umgangssprachlich. Die 4 Soldaten die am vergangenen Donnerstag ums Leben gekommen sind sind nicht die ersten und nicht die letzten Gefallenen. In der Bevölkerung wächst die Skepsis mit jedem Opfer(; genau das kann in meinen Augen zur Politisierung der Bevölkerung genutzt werden).
Die verschiedenen Regierungen lieferten bis heute keine aussagekräftige Begründung für das Mandat, jedoch etliche Bezeichnungen für den Status des Engagements. „Bewaffneter Konflikt“, „humanitäre Intervention“, „Kampf um Demokratie am Hindukush“,nur der sprichwörtliche Krieg wird in allen Erklärungen als Bezeichnung vermieden und das mit gutem Grund: schließlich verstößt das Mandat gegen die Grundlage unseres Rechtsstaates, das Grundgesetz.
Doch ohne jeden Zweifel kämpfen die deutschen Soldaten im Krieg. Die Arbeitsgemeinschaft für Konfliktursachenforschung definiert Krieg in Abgrenzung zu einem bewaffneten Konflikt über 3 Punkte, die in Afghanistan alle in vollem Umfang erfüllt werden:
1.es sind zwei oder mehr Streitkräfte beteiligt, wobei mindestens eine als reguläre Streitkraft unter dem Befehl einer offiziellen Regierung steht
2.es existiert weit mehr als ein Mindestmaß an zentral gelenkter Organisation von Angriff, Verteidigung und anderen Operationen
3.die bewaffneten Operationen ereignen sich über einen längeren Zeitraum mit gewisser Kontinuität
Bürgerliche Kräfte (u.a. SPD, FDP und GRÜNE) bezeichnen die Auseinandersetzungen als „feige und hinterhältige Anschläge durch die Taliban“. Das eigentlich feige und hinterhältige am Geschehen ist jedoch, dass der demokratische Westen die Existenz eines nicht säkularisierten und boomenden Orients im Keim zu ersticken versucht und das zutreffendste Wort, und zwar Imperialismus, zu selten verwendet wird. Die Verantwortlichen müssen die Opfer als Konsequenz ihres Handelns akzeptieren und Schlüsse für ihr weiteres Handeln ziehen.
Faschisten nutzen die Vorfälle ebenfalls für ihre Zwecke: sie Vergleichen die Diskussion über einen Abzug mit den Geschehnissen im Ersten Weltkrieg und mit der sogenannten "Dolchstoßlegende".
Zweifelsohne wäre ein Abzug der Bundeswehrtruppen aus Afghanistan ein erster Schritt in die richtige Richtung, doch selbst, wenn der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass alle westlichen Kräfte sich zurückziehen, ist von Frieden keine Rede. Denn Frieden ist weit mehr als die bloße Abwesenheit von Krieg. Jede Friedensordnung, die diesem Land auferlegt wird ist nichts als ein Instrument der herrschenden Klasse und zwar solange Kapitalismus und Herrschaft das menschliche Leben in allen Ebenen bestimmen. Krieg ist also immer Klassenkampf, ergo muss jedes Streben nach Frieden Streben nach Kommunismus sein!