Revolutionäre

Celia Sánchez: Bildnis einer Frau, die Geschichte gemacht hat


Jorge Enrique Mendosa, Kampfgefährte in der Kubanischen Revolution über Celia:

"Bescheidenheit ist die Eigenschaft, die diese einzigartige Frau am besten beschreibt. Zweifellos ist sie die hervorragendste Frau der Kubanischen Revolution, die Frau, die Armando Hart in seiner Grabrede als die bodenständigste Blume der Revolution bezeichnete, die die Tugend hatte, außergewöhnlich bescheiden zu sein.

Ich lernte sie in der Sierra Maestra kennen, als sie bereits eine Legende war, denn wir Kämpfer aus der Stadt hatten von ihr gehört. Man musste wirklich wissen, dass sie Celia war, um zu begreifen, wie viel Geschichte, wie viel Heldentum, welche Größe in jener zierlichen Frau mittlerer Größe zusammenflossen. Mit einem Lächeln, das versuchte vergessen zu machen, dass sie Celia Sánchez war.

Celia zeichnete sich durch erprobte physische Tapferkeit und vollen politischen Mut aus, mit dem sie ihre Meinungen aussprach und beibehielt.

Wer sich für ihr Leben interessiert hat, weiß, wie sie den Schergen der Tyrannei entwich. Sie floh und es wurde sogar auf sie geschossen, aber sie schafften es nicht, sie zu erschrecken, denn sie wusste, was sie für die Bewegung bedeutete und wie wichtig ihre Hilfe für die Sierra Maestra war. Sie erzählte mir, dass sie sich in einem dichten Dornengebüsch versteckte und mit Kopf und Körper Dornen brach, damit ihre Verfolger sie nicht sahen. Sie erzählte mir, dass sie später sogar Fieber bekommen hatte wegen der enormen Menge Dornen, die sich auf ihrem Kopf, an den Händen, den Armen und am ganzen Körper festgesetzt hatten. ...

Nur höchst selten trifft man auf einen Menschen mit dem Organisationsvermögen Celias, das wahrhaft erstaunlich war.

Als Fidels Helferin in der Sierra Maestra kümmerte sie sich um politische und um Angelegenheiten des Krieges, die Betreuung der Rebellen und der im Untergrund arbeitenden Genossen, die in die Berge fuhren. ... Sie gehörte nicht zu den Leuten, die viel tun, aber dann auch dafür sorgen, dass gesehen wird, was sie alles tun.

Es gibt eine politische Frage, die wir wegen ihrer großen Wichtigkeit hervorheben müssen. Ich meine die Loyalität zu Fidel und das Vertrauen zu Fidel. Seit sie sich ihm anschloss und den aufständischen Kampf aufnahm, bewies sie diese Treue zu der von Fidel entworfenen Linie, zu den von Fidel benutzten Methoden und zu Fidels Stil in der Führung des Krieges und zu seinem Arbeitsstil.

Ich denke, wenn es unter den bereits nicht mehr lebenden Genossen jemanden gibt, der das Vertrauen zu Fidel repräsentiert, dann ist es Celia. Vertrauen zu seinen Fähigkeiten als Chef, zu seinen Tugenden als Revolutionär und zu seiner Prinzipienfestigkeit.

Sie war eine Frau, die in jeder Hinsicht sehr empfindsam war. Empfindsam gegenüber dem verletzten Kameraden und wenn sie vom Tod eines Untergrundkämpfers erfuhr, empfindsam gegenüber den Bauern oder dem Sohn oder der Frau des Bauern. Sie war empfindsam, gütig, aber standhaft in ihren Ideen und in ihren Handlungen. ...

Ich denke, das beschreibt die Frau die Celia war: Eine mutige Frau, die zu einem Waffenduell mit dem Feind fähig war, eine Frau, die stoisch die kilometerlangen Märsche über die Berge bewältigte, Bombenangriffe und Maschinengewehrfeuer ertrug und dennoch ihren diesen weiblichen Charme nicht verlor, sich schön zu machen. Niemand vergisst jenes Detail der Schmetterlingslilie in ihrem Haar, ein kleines Detail, schön und sehr weiblich. ...

Ihr ist es zu verdanken, dass ein Großteil der Dokumentation erhalten blieb. Sie legte immer ein Blatt Kohlepapier unter, auch wenn sie Fidel deshalb aufhielt und er ungeduldig wurde.

Celia und Che waren die Chronisten unseres Krieges in der Sierra Maestra. Als Che Kuba verließ, übergab er ihr die Papiere, die er hatte, denn er wusste, welchen Respekt sie vor der historischen Wahrheit hatte.

Sie hatte eine erstaunliche Vision von der Transzendenz dessen, was in der Sierra geschah, und von der Bedeutung, die dies in der kubanischen, lateinamerikanischen und universellen Geschichte haben würde. Sie entdeckte in Fidel eine Persönlichkeit, die weit über den engen Rahmen der Insel Kuba hinausreichen würde, denn sie sah in seinen Ideen eine universelle Perspektive.

Che sagte, dass die Jugendlichen fröhlich und gewissenhaft sein sollten. Und obwohl Celia bereits ein etwas fortgeschritteneres Alter hatte, war sie so, wie Che die Jugendlichen sehen wollte.

Celia nahm voller Kampf- und Lebensfreude an dem großartigen Werk der Revolution teil. Aber außerdem war sie zu Scherzen mit ihren Genossen und Freunden aufgelegt. Von ihr gibt es viele lustige Anekdoten, die alle mit dem ihr eigenen Taktgefühl vorgetragen wurden. Sie empfand große Bewunderung für Camilo und Che. Mit Camilo tauschte sie oft Scherze aus.

Sie redete in einem sanften, eher süßen, ruhigen Ton. Natürlich hob sie in einer Diskussion auch die Stimme, wenn es sein musste. Sie war eine Frau, die mit sanfter, überzeugender Sprache ihre Ideen sehr klar zum Ausdruck brachte; sehr natürlich, einfach und deutlich. ...

Sie hatte einen großen Sinn für nationale und ausländische Politik. Viele Dinge habe ich sie sagen hören, wenn eine Nachricht kam, und später ergaben sich die Dinge so, wie sie es gesagt hatte. Die Tatsachen bestätigten ihre politische Voraussicht.

Sie wurde von den Kämpfern der Rebellenarmee am meisten geliebt, ohne Diskussion. Und sie selbst war ein Symbol der kämpferischen Frau, der Kämpferin für die Rechte der Frau. Ich erinnere mich, wie sie Fidel in der Idee unterstützte, die Einheit Mariana Grajales zu schaffen, als wir in der Sierra waren.

Für mich sind ihre Bescheidenheit, ihre Loyalität und ihr Vertrauen zu Fidel die Züge, die sie am meisten charakterisieren. Neben ihrer Empfindsamkeit, ihrer Weiblichkeit und ihrer Fröhlichkeit.

Ché- Großer Verlierer der Geschichte?



Da stockte mir wirklich der Atem: Ernesto Ché Guevara als Gescheiterter in einer Reihe mit Michail Gorbatschow, Maria Stuart, Winston Churchill,Wilhelm II und Nazi- General Rommel!? Wolf Schneider, eigentlich Journalist und Rethorik- Fachmann, versuchte sich in ,,Große Verlierer: Von Goliath bis Gorbatschow“ als Historiker und ist kläglich gescheitert. Schuster bleib bei deinen Leisten! Trotzdem wird der, der Springer- Presse nahestehende, Germanist von eben dieser gefeiert:

"Elegant geschrieben, dabei bis ins Detail recherchiert und doch durch ungewöhnliche Wertungen immer anregend - so sind die 'großen Verlierer'. Ein wunderbares Buch." (Die Welt)

Das Ausmaß an Einfluss das Ché auf die weltweite revolutionäre Bewegung ausgeübt hat scheint sich dem Autor nicht annähernd zu eröffnen. Ja, Ché fiel der Ermordung durch reaktionäre Kräfte zum Opfer, aber Märtyrertum hat mit Versagen oder Scheitern rein gar nichts zu tun! Das Gegenteil ist der Fall: sein Leben der Revolution zu opfern machte aus Ernesto Guevara die Ikone der Linken, die er bis heute geblieben ist und kennzeichnet ihn wahrhaftig als Angehörigen des höchsten Typus der Menschheit: als Revolutionär.

Tania la Guerrillera

"Erst jetzt wurde es zur schmerzlichen Gewissheit, dass unsere liebe, tapfere Tochter, Schwester, Nichte, und Schwägerin, Genossin Tamara Bunke, Guerrillera ,Tania', geb. am 19. 11. 1937 in Buenos Aires, am 31. 8. 1967 am Rio Grande in Bolivien gefallen ist. Sie hat ihr junges Leben dem revolutionären Kampf um die Freiheit und Unabhängigkeit der Völker Lateinamerikas gewidmet und geopfert. Ihr Andenken werden wir stets in Ehren halten."
(Todesanzeige für Tamara Bunke aus dem ,,Neuen Deutschland“ vom 03. November 1967)


Das Revolutionäre lag in der Familie. Tamara Bunkes Großvater wurde verbannt, kämpfte in der Revolution von 1905 und zog in Odessa mit seiner Familie hin und her, weil er gesucht wurde. Ihre Eltern waren überzeugte Kommunisten und flüchteten 1935 vor dem Naziregime nach Argentinien, wo am 19. Novem 1937 ihre Tochter Haydée Tamara Bunke Bider geboren wird. Ihre Eltern setzen ihre illegale Arbeit in Buenos Aires fort und so wächst Tamara mit den Idealen des Kommunismus auf.

1952 beschlossen Nadia und Erich Bunke mit ihren Kindern nach Deutschland zurückzukehren. Nach einem kurzen Aufenthalt in Babelsberg bezieht Tamara mit ihren Eltern eine Wohnung in Stalinstadt ( heute Eisenhüttenstadt). Weggefährten aus jener Zeit berichten, dass Tamara schon damals vehement ihren Standpunkt vertrat. Ständig verglich sie die Situation der DDR mit der lateinamerikanischer Länder.
Sie besuchte eine Erweiterte Oberschule, lebte im Internat und trat der Gesellschaft für Sport und Technik bei, in der sie schnell zu einer erfolgreichen Schützin wird und zahlreiche Wettkämpfe gewinnt. Fragt man Mitschüler nach Tamara Bunke, so erinnern sie sich vor allem an ihre Hilfsbereitschaft, ihr Organisationstalent, ihr Gitarrenspiel und an ihr ansteckendes, tiefes Lachen.
Ab 1954 avanciert Tamara zunehmend zu einer Ansprechpartnerin für Lateinamerikaner in der DDR. Sie dolmetscht für viele Delegationen verschiedenster Nationalitäten und hält ständig Korrespondenz mit Freunden aus der Heimat.
Nach dem Abitur 1957 wird sie Pionierleiterin, bevor sie 1958 am Romanistischen Institut der HU Berlin immatrikuliert wird. Sie stellt einen Antrag auf Mitgliedschaft in der SED, den sie mit dem Wunsch begründet, später in Argentinien für die Sache der Arbeiterklasse zu kämpfen.
Ab 1957 begeistert sie sich auch für die kubanische Revolution. Sie freute sich über jeden Sieg und nahm Kontakt zu jedem Kubaner auf, der sich in ihre Nähe bafand. Der Wunsch für die Revolution zu kämpfen und die Sehnsucht nach der Heimat werden immer stärker und tatsächlich genehmigt das ZK der SED im Dezember 1960 die Ausreise nach Argentinien.
Aufgrund ihrer Dolmetschertätigkeit trifft Tamara Bunke 1960 auf Ché Guevara, von dem sie von der ersten Sekunde an fasziniert war. Sein Intellekt, seine rhetorischen Fähigkeiten und die gemeinsame Herkunft beeindrucken.
Eine Freundschaft zu der Primaballerina des kubanischen Nationalballets, das 1961 in Prag gastierte, ermöglichte es Tamara nach Kuba auszureisen, noch bevor sie die geplante Überfahrt nach Argentinien antrat. Sie kehrte – offiziell- nie zurück.


Anfang des Jahres 1962 tritt Tamara in die revolutionäre Miliz ein. Doch die Miliz ist nur eine von vielen Aktivitäten die sie in Kuba aufnimmt. Studium, Ehrenämter, Dolmetschertätigkeit- Tamara brennt und steckt die Leute, die sie umgeben mit ihrem Feuer an.

1963 nimmt sie die Tätigkeit für den kubanischen Geheimdienst auf. Ihr Auftrag: Unterstützung der revolutionären Bewegung in einem Land Lateinamerikas mit einer anderen Identität. Aus Tamara wird Tania- zu ehren einer sowjetischen Partisanin. Tania muss viele ihrer Aktivitäten nach und nach aufgeben und Kontakte abbrechen. Zudem wird sie für ihre Agententätigkeit ausgebildet.
Nachdem die Ausbildung abgeschlossen ist erhält sie ihre Aufgabe von Ché persönlich: Sie soll in Bolivien Kontakte zu Militärs und Politikern herstellen, im Land herumreisen, um die Lebensbedingungen kennen zu lernen – und ansonsten hat sie zu warten, bis sich ihr Kontaktmann meldet, um neue Instruktionen weiter zu geben.

Um sich ihre erfunden Biographie zu erreisen fährt sie als Haydée Bidel González nach Europa, wo sie auch als Vittoria Pancini und Marta Iriarte sechs Wochen lang herumreist, Italienisch lernt und Bekanntschaften schließt. Ihre Verwandlung in Aufrteten und Aussehen war so gelungen, dass selbst Bekannte Tamara nicht erkannten. Doch die Biografie der Gonzáles hat zu viele Lücken. Tamara kehrt nach Kuba zurück und nimmt eine neue Identität an, die an ihrer eigenen orientiert ist: Laura Gutiérrez Bauer. Im August 1964 kehrt sie für die gleiche Prozedur nach Europa zurück.



Und dann- endlich- ist es soweit: am 17. November 1964 passiert Laura Gutiérrez Bauer nach tagelanger Reise die bolivianische Grenze. In La Paz angekommen baut Tania sich ein Netz aus nützlichen Bekanntschaften in Diplomaten- und Regierungskreisen auf und heiratet 1965 einen Studenten um die Staatsbürgerschaft zu erlangen.
Es folgen kurze Aufenthalte in Brasilien und Mexiko.Dann reist Tania für sie überraschend nach Prag, wo Ché sich seit dem Scheitern des Versuchs die Revolution nach Afrika zu bringen aufhält. Man entscheidet sich die Revolution von Bolivien aus in die Länder Lateinamerikas zu tragen und Tania lernt neue Codes und Funksprüche.
Zurück in La Paz beginnen die Vorbereitungen für den Guerilla-Kampf. Tania durchbricht ihre Isolation und knüpft enge Freundschfaten zu zwei kubanischen Geheimdienstagenten, die sich ebenfalls in der Stadt aufhalten. Sie mietet Lager, trifft andere kubanische Kämpfer und zeigt ihnen die Stadt, und all das obwohl ihr nahegelegt wurde sich zurückzuhalten um Kontakte zu Regierung und Militär weiter nutzen zu können.
Ab 1966 befindet sich auch Ché in Bolivien. In seinen Tagbucheinträgen bezeichnet er Tania als zum innernen Kreis gehörend. Ihre Aufgabe besteht darin das Basislager der Guerilla mit Waffen und Männern zu beliefern. Um die häufigen Aufenthalte in der Nähe dieses Lager begründen zu können, initiiert sie in Camiri eine Rundfunksendung ,, Von Frau zu Frau“. Manchmal wundern sich die Zuhörerinnen über ungewöhnliche Ausdrücke und Sätze – dann sind gerade verschlüsselte Nachrichten an die Kämpfer übermittelt worden.


Am 31. Dezember 1966 kommt Tania ins Lager um neue Instruktionen entgegen zu nehmen. Zuvor hat sie, in Chés Auftrag, ihre Wohnung in La Paz aufgelöst. Der neue Auftrag: Tania soll nach Argentinien reisen und Kontakt zu Verbündeten aufnehmen. Anfang des Jahres 1967 reist sie zwei mal nach Argentinien um mehrere Gefolgsleute Chés ins bolivianische Basislager einzuladen.

Über die folgenden Ereignisse wurde in den letzten 40 Jahren viel spekluiert. Tania kehrt mit Ciro Roberto Bustos und dem Franzosen Debray ins Lager zurück, obwohl Ché ihr eundeutig untersagt hat, zum Lager zu reisen. Zudem lässt sie einen Koffer in ihrem Jeep zurück ,der Notizen, Adressen und Telefonnummer enthält. Wenige Tage später wird der Jeep von der Armee entdeckt- Tania wird enttarnt und kann nicht wieder in die Stadt zurückkehren. Ché befindet sich zu diesem Zetpunkt nicht im Lager und kocht vor Wut als er zurückkehrt und Tania in Uniform inmitten seiner Kämpfer vorfindet. Die wichtigste Verbindung der Guerilla zu städtischem Netz ist zerstört. Ché versucht in der Folgezeit immer wieder Tania aus der Gefahrenzone zu bringen- vergeblich.
Es gibt Theorien, nach denen Tamara Bunke eine Doppelagentin war und neben dem kubanischen Geheimdienst auch für den KGB gearbeitet hat. Dem sowjetischen Geheimdienst haben die Aktivitäten der Kubaner im bolivianischen Dschungel nicht gefallen und so sei es Tamaras Auftrag gewesen die Revolution in Bolivien zum Scheitern zu bringen. Ein kläglicher Versuch reaktionärer Kräfte eine Legende zu beflecken.
Nachdem sich die Guerilla am 23. März das erste siegreiche Gefecht mit der Armee. Danach geht es bergab: die Funkausrüstung versagt, es kommt zu Desertationen, durch die die Armee an wertvolle Informationen gelangt und dann beginnt der harte, entbehrungsreiche Marsch gen Norden. Der Anfang vom Ende
40-60km Marsch in unwegsamen Gelände am Tag mit schweren Ruchsäcken- Tania ist der körperlichen Anstrengung auf Dauer nicht gewachsen, sie leidet unter Fieber und kann kaum noch laufen; sie ist nicht die einzige. Knapp zwei Wochen lang dauert der Marsch schon an als Ché Guevara die Gruppe aufteilt. Tania bleibt mit weiteren Erkrankten unter der Führung des Unterkommandanten Joaquín in der Nachhut zurück. Vier Monate lang ziehen nun beide Gruppen suchend durch die Wildnis, ohne je wieder zueinander zu finden.
Die Nachhut hat es schwer: von der Versorgung abgeschnitten kommt es ständig zu Streitereien und sogar zu Desertationen. Viele Männer fallen bei den zahlreichen Konfrontationen mit der Armee, die selten erfolgreich verlaufen. Einige erleiden Durchfall und Koliken verursacht durch das verunreinigte Trinkwasser.
Ende August erreicht die Nachhut den Río Grande, wo sie Kontakt zu einem Landwirt aufnehmen, den sie für einen Verbündeten halten, der sie jedoch an die Armee verrät. Bei dem Versuch den Fluss zu überqueren werden alle übriggebliebenen Guerrilleros erschossen, nur einer überlebt, wird gefangen genommern und gibt umfangreichen Bericht über ihre Odyssee. Er behauptet unter anderem, Tania sei an Gebärmutterkrebs erkrant. Andere Gerüchte lauteten, sie hätte ein Kind von Ché erwartet. Wie so vieles im Leben der Tamara Bunke werden auch diese Gerüchte Gerüchte bleiben.

Tanias Leiche wird eine Woche nach ihrem Tod aus dem Río Grande geborgen. Stark verwest und von Piranhas zerfressen. Die Frauen des Dorfes Vallegrande halten Totenwache und Tania ist die einzige aus der Nachhut, die ein richtiges Begräbnis erhält.
In Folge der Enttarnung von Laura Gutiérrez Bauer als Tamara Bunke wird ihr gesamtes Bekanntschaftsnetzwerk in La Paz genauestens untersucht, darunter die halbe Regierung Boliviens.
In der DDR wird Tamara Bunke zu einer Heldin des Sozialismus. 200 Schulen und Jugendclubs erhalten ihren Namen.


Am 21. September 1998 wird in der Presse folgendes vermeldet: ,,Ein nach Bolivien entsandtes kubanisches Expertenteam ist in dem Ort Vallegrande auf die Überreste von Haydée Tamara Bunke Bider gestoßen.“ Ihre Leiche wird nach Santa Clara überführt, wo sie im Dezember 1998 in einem Memorial für Ché Guevara und seine mutigen Genossen, die mit ihm im Kampf für die Revolution in Lateinamerika gefallen sind, beigesetzt wird. Tania la guerrillera ruht neben Ihresgleichen- sie alle sind Helden der Revolution.